Das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland (IDW) hat seine Stellungnahme zum kürzlich veröffentlichten Entwurf des IAASB für den überarbeiteten Internationalen Standard für Abschlussprüfungen bei der Identifizierung und Bekämpfung von Betrug (ISA 240) veröffentlicht. Während das IDW die Initiative zur Klärung der Prüferverantwortung unterstützt, betont es die Notwendigkeit realistischer Erwartungen und weist auf wichtige Bedenken hin, um den Standard effektiv umzusetzen. Die wichtigsten Punkte des IDW haben wir im Folgenden zusammengefasst.
Nachdem der IAASB den Entwurf für den überarbeiteten Internationalen Standard für Abschlussprüfungen bei der Identifizierung und Bekämpfung von Betrug (ISA 240) veröffentlicht und interessierte Parteien zur Abgabe von Kommentaren aufgefordert hat, hat das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland (IDW) seine Stellungnahme dazu veröffentlicht.
Zu den wichtigen Bedenken und Vorschlägen des IDW gehören:
- Verantwortung von Management vs. Prüfer: Das IDW hebt hervor, dass die Verantwortung des Managements zur Betrugsprävention und -aufdeckung umfassender ist als die der Prüfer. Der Entwurf sollte klarstellen, dass das Management auch für die Verhinderung und Aufdeckung von nicht wesentlichem Betrug verantwortlich ist.
- Definition von Betrug: Es wird vorgeschlagen, dass der Standard klar zwischen mutmaßlichem und verdächtigem Betrug unterscheidet, da die Prüfer auf diese unterschiedlich reagieren müssen.
- Inhärente Beschränkungen der Prüfung: Das IDW fordert eine klarere Darstellung der inhärenten Beschränkungen der Prüfungen, um unrealistische Erwartungen der Stakeholder zu vermeiden.
- Abgrenzung zu anderen Standards: Der Entwurf sollte deutlicher machen, wann ISA 250 (Revised) zusätzlich zu ISA 240 gilt, um Doppelarbeit zu vermeiden.
- Berichterstattung über Betrug: Das IDW äußert Bedenken, dass der Entwurf zu einer übermäßigen Betonung von Betrug in den Key Audit Matters (KAMs) führen könnte, was die Bedeutung anderer wichtiger Prüfungsfragen verwässern könnte.
- Berufliche Skepsis: Das IDW stimmt der verstärkten Betonung der beruflichen Skepsis zu, fordert jedoch eine klarere Abgrenzung der Prüferverantwortlichkeiten in Bezug auf die Authentizität von Dokumenten.
Das IDW unterstützt die Ziele des Entwurfs, warnt jedoch davor, dass der Standard nicht als umfassende Lösung für Betrugsprobleme betrachtet werden sollte. Realistische Erwartungen und eine klare Abgrenzung der Verantwortlichkeiten von Management und Prüfern sind entscheidend, um den Standard effektiv umzusetzen und das Vertrauen in die Prüfungsfunktion zu stärken.